Wärmetauscher beruhen auf dem Prinzip der indirekten Wärmeübertragung. Dabei werden die beiden Kreisläufe (Innenkreislauf für die Schrankinnenseite, Außenkreislauf für die Schrankaussenseite) getrennt und die beiden Wärmeströme durch eine wärmedurchlässige Abtrennung aneinander vorbeigeführt. Die einfachste Art dieses Wärmeaustausches ist der Luft/Luft-Wärmetauscher. Mittels eines anderen Mediums kann die Effektivität des Wärmetauschers beeinflusst werden, deswegen werden bei einer höheren geforderten Kühlleistung auch Luft/Wasser-Wärmetauscher eingesetzt
Luft/Luft-Wärmetauscher werden überall dort eingesetzt, wo die Leistung von Filterlüftern nicht mehr ausreicht oder aber die Trennung von Innen- zu Außenkreislauf zwingend notwendig ist.
Zu berücksichtigen ist, wie auch bei den Filterlüftern, daß die Kühlleistung unmittelbar mit dem Temperaturunterschied zwischen dem Schrankinnern und der Schrankumgebung zusammenhängt. Die optimale Kühlleistung erreicht ein Luft/Luft-Wärmetauscher bei einer Differenz von 10K. Eine Unterschreitung der Schrankinnentemperatur unter das Niveau der Umgebungstemperatur ist nicht möglich.
Prinzipiell wird bei einem Luft/Luft-Wärmetauscher die erwärmte Schrank-Innenluft mittels Lüfter angesaugt und an einem Plattentauscher vorbeigeströmt. Im Außenkreislauf erfolgt genau gegensätzlich dasselbe mit der kälteren Umgebungsluft. Im Plattentauscher werden durch das Gegenstromprinzip die beiden Temperaturen theoretisch getauscht. In der Praxis ist jedoch ein 100%er Austausch nicht zu erreichen. Der Plattentauscher ermöglicht durch die zwei getrennten Kreisläufe den kontaktlosen Austausch von Schrankinnen- und Umgebungsluft, so dass Fremdkörper (Schmutz, Staub) oder Feuchtigkeit nicht in den Schaltschrank eindringen können.
Der Nachteil der Luft/Luft-Wärmetauscher, die die Innentemperatur nicht unter das Niveau der Umgebungstemperatur bringen können, besteht bei den Luft/Wasser-Wärmetauschern nicht.
Die Effektivität von Luft/Wasser-Wärmetauschern ist höher als von Luft/Luft-Wärmetauschern, somit kann die abzuführende Wärmeleistung höher sein, bzw. eine Absenkung der Innentemperatur unter die Umgebungstemperatur ist möglich. Das hängt allerdings von verschiedenen Faktoren wie Wasser-Vorlauftemperatur und abzuführender Verlustleistung zusammen. Ebenso bietet sich bei extrem verschmutzten Umgebungen (bspw. Schmieden) der Einsatz von Luft/Wasser-Wärmetauschern an, da diese nicht über einen Außenkreislauf verfügen der verschmutzen kann. Das Kühlmedium, in diesem Fall also das Wasser, wird entweder mittels einem Rückkühler abgekühlt, oder es wird der vorhandene Prozesswasserkreislauf mitbenutzt. Somit ist der Platzgewinn am Schaltschrank selber größer als bei anderen Kühlsystemen.
Ebenso muß bei Montage nicht auf geeignete Luftführungen und damit der Gefahr von Luftkurzschlüssen im Außenkreislauf geachtet werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der größere zulässige Temperaturbereich von bis zu +72°C.